Was ist der Unterschied zwischen Gartenscheren und Astscheren?
Je nach Schnittgut ist der Griff zum richtigen Werkzeug entscheidend. Beim Abschneiden von Ästen und Trieben ändert sich das Schnittwerkzeug mit dem Durchmesser des Schnittgutes. Bis zu ca. 20 mm Durchmesser kann je nach Kraft in der Hand die klassische Gartenschere verwendet werden, wie zum Beispiel für das Schneiden von Rosen oder Trieben. Bei Ästen und wenn die Kraft in den Fingern nicht mehr ausreicht, sollte zu einer Astschere gegriffen werden. Mit einer Astschere kann Holz (je nach Konsistenz) mit einem Durchmesser bis zu 50 mm durchtrennt werden. Die Astschere wird mit beiden Händen und großem Hub bedient und kann so wesentlich mehr Kraft entwickeln.
Was ist der Unterschied zwischen einer Amboss- und einer Bypass-Klinge?
Amboss-Klinge:
Bei der Amboss-Klinge drückt die Schneidklinge auf einen stumpfen Gegenhalt (Amboss). Die Oberfläche des Ambosses ist oft geriffelt, um das Rutschen des Schnittgutes zu verhindern. Die Astschere oder auch Gartenschere durchtrennt mit der Schneidklinge das Holz. Der Amboss dient lediglich als Gegenhalt und zur Fixierung des Holzes. Astscheren mit Amboss-Klingen benötigen weniger Kraftaufwand, die Schnittstelle ist aber durch die Quetschung etwas unsauberer. Bei trockenem oder sehr hartem Holz ist die Amboss-Klinge durch geringeren Kraftaufwand ideal geeignet.
Vorteile:
Kraftsparendes Arbeiten, da weniger Druck notwendig
Für höhere Schnittdurchmesser geeignet
Ideal beim Schneiden von hartem, altem und totem Holz
Nachteile:
Kein sauberer, präziser Schnitt möglich
Langsamere Wundheilung, da gequetscht
Bypass-Klinge:
Astscheren oder Gartenscheren mit Bypass schneiden mit zwei Schneidklingen. Das Prinzip gleicht dem der klassischen Schere. Zwei Klingen scheren aneinander vorbei. Der Schnitt ist sauberer und der an der Pflanze verbleibende Ast oder Trieb wird dabei weniger verletzt. Daher werden bei Gartenscheren meist die Bypass-Klingen verwendet.
Vorteile:
Gut für frisches Holz
Sauberer und präziser Schnitt
Schnelle Wundheilung da nicht gequetscht wird
Nachteile:
Relativ hoher Kraftaufwand beim Schneiden
Für sehr hartes Holz und hohe Schnittstärken weniger geeignet
Was sollte beachtet werden beim Kauf einer Astschere?
Teleskop oder Getriebe: Bei Astscheren wird mit verschiedenen Methoden versucht die Kraftanwendung beim Schnitt möglichst gering zu halten. Hier wird unterschieden zwischen:
A) Teleskop-Astscheren Kraftgewinn über die Grifflänge. Je länger die Griffe sind, desto mehr Kraft kann auf die Messer der Astschere ausgeübt werden. Bei zu langen Griffen kann die Astschere jedoch unhandlich werden. Abhilfe schaffen hier die Teleskop-Astscheren. Dabei können die Griffe ausgezogen und arretiert werden. Bis zu 40 cm längere Griffe sind auch oft bei höher hängendem Schnittgut eine Hilfe.
B) Getriebe-Astscheren Mit einem Zahnradgetriebe ausgestattete Astscheren vervielfachen den Armdruck durch Übersetzung. Die geringere Kraft bedingt aber mehr Weg bei den Griffen.
Gewicht der Astschere Nicht nur der Druck auf die Griffe der Astschere benötigt Kraft, auch das Gewicht der Schere spürt man bei der Arbeit. Wenn die Astschere nur für mittelgroße Sträucher im Garten verwendet wird, sollte man zu einem leichteren Modell greifen. Zum Abtrennen und Zerkleinern größerer Äste eignet sich eine massive Amboss-Astschere besser.
Ausführung der Astschere Die Klingen der Astschere sollten nach häufigem Gebrauch geschliffen werden. Dies kann durchaus im Originalzustand geschehen. Praktischer ist es allerdings, wenn die Messer ausgebaut werden können. So lassen sich die Klingen besser schleifen. Beim Kauf einer Astschere ist es daher hilfreich darauf zu achten, ob die Schere mit Schrauben zerlegt werden kann oder ob die Teile unzerlegbar vernietet sind.
Befindet sich der Arbeitsbereich weit in der Höhe, empfehlen wir ein Wertastungsgestänge.
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