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Ein käfer- und klimafitter Wald
Unsere Wälder stehen in der Klimakrise vor großen Herausforderungen.
Wie können wir diesen begegnen?

Etwa die Hälfte der Fläche Österreichs ist mit Wald bedeckt. Von den über drei Milliarden Bäumen sind etwa zwei Milliarden Fichten. Die Fichte ist eine Baumart der nördlichen Wälder und kommt in Mitteleuropa auf natürliche Weise vor allem in kühleren, höheren Lagen vor. Ihr schnelles Wachstum in unseren Breitengraden und ihr gut zu verarbeitendes Holz machen sie zum Brotbaum der Forstwirtschaft. Sie wurzelt flach und braucht eine gute Wasserversorgung, doch vielerorts wird es zunehmend trockener. In den letzten Jahren steht die Forstwirtschaft immer häufiger vor Herausforderungen wie Trockenheit, Windwurf oder „Käferplagen”. Fast jeden März wird von „Käferrekordjahren” berichtet. Reagiert wird rasch. Um wirtschaftliche Schäden gering zu halten werden befallene Bäume geschält oder aus dem Wald geschafft. Wenn die „Käfersaison” vorbei ist, wird um die Population in Schach zu halten auf einen kalten Winter und nassen Frühling gehofft. Doch in Nutzwäldern mit wenig unterschiedlichen Arten können sich Käfer leicht von einem hitzegeschwächten Baum zum nächsten ausbreiten.

Leichtes Spiel für den Käfer
Ein Wald mit geringer Diversität, der immer längeren Trockenperioden standhalten muss, hat Käferpopulationen wenig entgegenzusetzen. In einem gesunden Wald können nur wenige Borkenkäferarten, wie etwa der Buchdrucker, geschwächte Bäume so sehr schädigen, dass diese absterben. Speziell reine Fichtenwälder sind vielerorts von großflächigen Schäden durch Käferbefall betroffen. Ist die aus dem Norden stammende Fichte durch Wärme und Trockenheit geschwächt, gibt sie mit Stresshormonen vergleichbare Duftstoffe ab. Diese signalisieren den Borkenkäfern, dass der Baum geschwächt ist und locken sie in Scharen an. Erhöhte Temperaturen begünstigen durch bessere Brutbedingungen zusätzlich die Vermehrung der Borkenkäfer. Steigen die Temperaturen weiter, beschleunigen sich auch Trockenstress und Käferbefall.

Wie sieht ein käfer- und klimafitter Wald aus, der auch wirtschaftliche Erträge liefert?
Der Schlüssel zur Widerstandsfähigkeit ist die Vielfalt. Mischwälder sind deutlich anpassungsfähiger an klimatische Veränderungen und weniger anfällig für „Käferplagen”. Der Waldboden artenreicher Wälder speichert mehr Nährstoffe, Kohlendioxid und Wasser. Gespeichertes Wasser ist besonders wichtig für längere Trockenperioden. Wird gepflanzt, ist es sinnvoll Baumarten zu wählen, die gut zu den Gegebenheiten des Standorts und der Bodenart passen. Ebenso ist es wichtig, nicht zu dicht zu pflanzen. Wird zu dicht gepflanzt, entwickeln sich Stämme durch den hohen Konkurrenzdruck lang und dünn. So werden die Bäume instabil und sind anfälliger für Sturmschäden. Bei zu dichter Pflanzung verdunstet viel Regenwasser bereits auf Nadeln und Blättern. Das fehlende Wasser am Waldboden führt zu einem weniger ausgeprägten Feinwurzelsystem des Baumes und beeinträchtigt so Wachstum und Gesundheit. Zudem benötigen junge Bäume, Pflanzen und Tiere ausreichend Licht in Bodennähe. Unterschiedliche Baumarten, Strauch- und Krautschichten, Lichtungen, Totholz und breite Waldränder schaffen vielfältige Lebensräume. Neben möglichst naturnah bewirtschafteten Wäldern sind geschützte Naturwälder von enormer Bedeutung für die Biodiversität.

Klimafitte Baumarten
Ohne die Bewirtschaftung des Menschen wären die Wälder Mitteleuropas bunt durchmischt und würden einen hohen Anteil an Laubbäumen aufweisen. Insbesondere Buchen wären stark vertreten. Bei standortgerechten Eichen-Buchen-Mischwäldern muss beispielsweise in den nächsten Jahrzehnten auch deutlich weniger mit den bereits genannten Problemen gerechnet werden. Eichen wurzeln tief und kommen gut mit Trockenperioden und hohen Temperaturen zurecht. Gemeinsam mit Buchen bringen sie dem Wald Stabilität. Edelbaumarten wie Spitz- und Feldahorn, Elsbeere, Walnuss, Edelkastanie, Wildobstarten oder auch Linden werden an Bedeutung gewinnen, da sie ebenfalls gut mit langen Trockenperioden zurechtkommen. Pionierbaumarten wie Birken und Weiden tragen positiv zur Verjüngung des Waldes bei. Kiefern, Weißtannen und Fichten wachsen ohne viel Pflegeaufwand unter dem Blätterdach der Pionierbäume. Eine Mischung zum Standort passender Baumarten verfügt über ein großes Anpassungspotential an steigende Temperaturen und immer häufiger werdende Wetterextreme.

Auf einen Blick:
- Der Wald der Zukunft ist vielfältig, Risiken werden auf mehrere Baumarten verteilt.
- Standortgerechte Pflanzen steigern die Gesundheit und Wirtschaftlichkeit des Waldes enorm.
- Der Waldboden ist bei Mischwäldern gesünder, nährstoffreicher und speichert mehr Wasser. Es kann die Mischungsform so gewählt werden, dass der Wuchs von bestimmten Baumarten gezielt gefördert wird.
- Beim „Aufmischen” eines Waldes ist es ratsam Beratung zu suchen. Weitere Infos: www.klimafitterwald.at
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